TQJ 1/2008

Rezensent:
Helmut Oberlack

Michael Buss:
Transfer des Taijiquan vom Osten in den Westen

Norderstedt 2007, 118 Seiten, 14,95 EUR(D) / 15,40 EUR(A) / 27,50 SFr
ISBN 978-3837008999

Michael Buss, Taiji-übender Student, beschäftigt sich in seiner Magisterarbeit am Fachbereich Sozialwisenschaft der Universität Göttingen mit der »Übertragbarkeit eines chinesischen Bewegungskonzeptes«. Dabei betrachtet er Taijiquan als Entspannungsübung, Gesundheitssport und Kampfkunst und trägt somit dessen drei wesentlichen Ausrichtungen Rechnung.

In seinem historischen Überblick geht der Autor bis zum Taijiquan der neueren Zeit, das in China Richtung Wettkampfsport tendiert, sichtbar am Duanwei-System, im Westen jedoch eher dem Einfluss von verschiedenen Interessengruppen aus dem Bereich Gesundheit/Entspannung unterliegt. Im folgenden Kapitel behandelt er die Schwierigkeiten, mit denen wir Westler durch die uns fremde Kultur konfrontiert sind. Hierbei stellt er die Sprache und die Unterrichtsmethodik in den Mittelpunkt seiner Betrachtung. Anschließend diskutiert Michael Buss die Fachtermini Qi, Jin, Shen, Yi und Xin sowie Neigong und Waigong, bevor er auf das Bewegungskonzept des Taijiquan eingeht. Dieses letzte Kapitel beinhaltet neben einer kurzen Charakterisierung der verschiedenen Stile eine Analyse der Körperhaltung und die Darstellung von sechs Arten der Entspannung sowie die wesentlichen biomechanischen Grundprinzipien des Taijiquan.

Michael Buss ist es gelungen, die wichtigen Punkte der Kapitel kurz und gut verständlich herauszuarbeiten. So erhalten die LeserInnen ein solides Wissen dieser schwierigen wie interessanten Problematik. Im Rahmen einer Magisterarbeit bleibt sicherlich nicht der Platz für eine tiefer gehende Betrachtung der einzelnen Aspekte. Auf eine solche macht seine Arbeit neugierig. Ich wünschte mir beim Lesen des Öfteren, dass er noch ein ausführlicheres Werk zu diesem Thema schreiben möge.