Das Unsichtbare sichtbar machen oder Wie Laozi mir bei der Suche nach neuen Taiji-Räumen geholfen hat
Von Isolde Schwarz
Das Daodejing ist ein faszinierendes und gleichzeitig schwer zu ergründendes Werk und seine Relevanz für unsere Übungspraxis und unseren Alltag ist für viele nur schwer erkennbar. Isolde Schwarz hat Meditationskarten entwickelt, die Ausschnitte aus dem Daodejing mit Bildern verbinden und dadurch einen intuitiven Zugang zu den Weisheiten eröffnen. Nachdem sie bereits seit Jahren in ihrem Taijiquan- und Qigong-Unterricht mit diesen Karten arbeitet, setzt sie sie nun aus eigener Erfahrung gezielt ein, um in schwierigen Situationen Unterstützung zu erhalten.
Der Weg zum wahren Menschen – Philosophischer Diskurs zum Wu-Stil Taijiquan
Von Gerald Hofer
Wer sich auf Taijiquan als Entwicklungsweg einlässt, kann tiefe transformierende Erfahrungen durchlaufen, nicht nur in Bezug auf sich selbst, sondern insbesondere auch auf das Verhältnis zur Mitwelt. Dr. Gerald Hofer skizziert diesen »existentiellen Dialog«, der sich in unterschiedlicher Ausprägung im Üben der Formen, dem Partnertraining, der Energiearbeit sowie dem Sitzen in Vergessenheit mit dem eigenen Sein, dem Gegenüber, der Natur und dem Einen entfaltet, und sieht darin die Chance, zum Wohl des Ganzen wirksam zu werden.
Kompetent und lebendig Gruppen leiten – Themenzentrierte Interaktion für Qigong- und Taijiquan-Anleitende
Von Ralf Jakob
Die Themenzentrierte Interaktion, allgemein als TZI bekannt, ist eine aus der humanistischen Psychologie entstandene Methodik, die auf lebendiges, wachstumsförderndes Lernen ausgerichtet ist. Für das Leiten von Gruppen gilt es dabei, die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmenden, der Gruppe als ganzer, die Anforderungen der Sache, um die es geht, sowie das Umfeld gleichermaßen zu berücksichtigen und in einem dynamischen Gleichgewicht zu halten. Ralf Jakob stellt die TZI als ein Konzept vor, dass sich sehr gut für das Leiten von Qigong- und Taijiquan-Gruppen eignet.
Kaiserin, Kanzler und Minister – das Organnetzwerk der Körperlandschaft und seine Funktionen in Bezug zu Qigong und Taijiquan
Teil 2: Milz und Dreifacher Erwärmer
Von Joachim Stuhlmacher
Die Organnetzwerke als grundlegendes Konzept der chinesischen Medizin können zu einem tiefen Verständnis des Lebens und unserer Lebenskünste beitragen. Joachim Stuhlmacher beschreibt in seiner Artikelserie auf der Basis Han-zeitlicher Quellen wesentliche Aspekte dazu. In diesem zweiten Teil betrachtet er Milz-Pankreas und Dreifachen Erwärmer, die eine zentrale Achse bilden. Die Milz ist dabei mit großer Bescheidenheit assoziiert, die aus eigener innerer Kraft erwächst, sowie mit der Fähigkeit zur Transformation. Der Dreifache Erwärmer lässt uns die Einheit von Leben und Tod erkennen. Beide Organnetzwerke werden besonders durch Feuchtigkeit und Schleimbildung beeinträchtigt.
Das Mudra des reinen Yang – Auf der Suche nach den Wurzeln des klassischen Qigong
Von Wu Zhongxian
Mudras, symbolische Handgesten, bilden einen weniger bekannten Bereich des traditionellen Qigong und übermitteln in ihrer Symbolik die Weisheit der klassischen chinesischen Kultur. Wu Zhongxian nutzt das Mudra des reinen Yang als Beispiel, um die Wurzeln des Qigong im Schamanismus des chinesischen Altertums und seine Beziehungen zur Yin/Yang-Theorie, den fünf Elementen und der Yijing-Wissenschaft zu verdeutlichen.
Event: »WohlStand – Die Prinzipien von Qigong, Taiji Quan und Yi Quan im Alltag«
12. IQTÖ-Tage, 29. bis 31. Mai 2015 in Linz (A)
Die »Interessenvertretung der Qigong-, Taiji Quan- und Yi Quan-Lehrenden Österreichs« (IQTÖ) veranstaltet alle zwei Jahre ein offenes Treffen mit vielfältigen Workshopangeboten, das in diesem Jahr in Linz stattfand. Almut Schmitz erlebte ein anregendes Wochenende in entspannter Atmosphäre.
Event: »Mitten im Leben« – Jubiläumskongress der Deutschen Qigong Gesellschaft
12. bis 14. Juni 2015 in Ellwangen (D)
Die ersten Vereine, die sich rund um Qigong und Taijiquan gegründet haben, kommen »in die Jahre«. Nachdem das Netzwerk Taijiquan & Qigong e. V. im vergangenen Jahr mit einer eintägigen Veranstaltung auf 25 Jahre Vereinsgeschichte zurückblickte, lud nun die Deutsche Qigong Gesellschaft e. V. (DQGG) unter dem Motto »Mitten im Leben« anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens zu einem Kongresswochenende nach Ellwangen ein. Dietlind Zimmermann war für das TQJ dabei.
Event: 15. »Drachen und Tiger«-Treffen
26. bis 28. Juni 2015 in Dötlingen (D)
Ende Juni fand auf dem Campingplatz Aschenbeck in Dötlingen bei Wildeshausen das 15. »Drachen und Tiger«-Treffen statt, ein Open-Air-Taiji-Treffen mit besonderem Fokus auf gemeinsames Pushing-Hands-Üben. Das Treffen wird jährlich veranstaltet vom Verein Tai Chi Chuan Bremen e. V., es ist offen für alle Taiji-Stilrichtungen und für Fortgeschrittene wie für AnfängerInnen. Am Samstag fand eine gemeinsame Trauerfeier zu Ehren des Mitbegründers und international bekannten Lehrers Luis Molera statt, der 15 Jahre lang die Schule in Bremen leitete und im Mai diesen Jahres verstorben ist. Markus Wagner entdeckte bei dieser Gelegenheit seine Begeisterung für das freie Pushing Hands.
Zur Sprache gebracht: »Bitter essen«, eine Notwendigkeit
Kolumne von Dietlind Zimmermann
KUNST AndereWerteFühlen Andreas W Friedrich
Titelbild von Loni Liebermann