Frank Seefelder:
Chinesische Rückenschule. Eigentherapie bei Rückenschmerzen, Rheuma und Osteoporose«, Leitfaden chinesische Eigentherapie Bd. 4
Schirner Verlag 2010, 224 Seiten, EUR 14,95
ISBN 978-3897678675
Frank Seefelder ist TCM-Lehrer, Entspannungspädagoge, Dozent und Autor der Buchreihe »Leitfaden chinesische Eigentherapie« im Schirner Verlag. Mit diesem Ratgeber möchte er zu verschiedenen Feldern gesundheitlicher Störungen ein für die Leser selbstständig durchführbares Therapieprogramm anbieten. Band 4 beschäftigt sich mit der Volkskrankheit Rückenschmerzen.
Es findet sich die Einteilung: allgemeine Rückenschmerzen, solche der Lendenwirbelsäule, der Brustwirbelsäule, der Halswirbelsäule sowie Therapievorschläge bei Rheuma und Osteoporose.
Sein Ansatz basiert auf dem Grundgedanken, dass die Krankheitsbilder psychosomatischen Charakter haben und erfolgreich mit einer Methode behandelt werden können, die gleichermaßen somatische und mentale Aspekte umfasst.
Der Titel der Reihe »Chinesische Eigentherapie« erscheint ein wenig irreführend, da hier vieles einfließt, das nicht aus TCM-Quellen stammt. Damit eröffnet uns Frank Seefelder einerseits einen breiten Erfahrungsschatz, sorgt aber andererseits auch für diverse Unklarheiten. Begriffliche Ungenauigkeiten und Verknappungen irritieren, zum Beispiel im Glossar: »Dantien: Begriff für das Energiezentrum, auch Zinnoberfeld genannt. Es existieren fünf Energiezentren, die im Oberkörper verteilt sind«.
Allemal lobenswert ist Frank Seefelders Anspruch, der Volkskrankheit Rückenschmerzen mit einem ganzheitlichen Konzept zu begegnen. Der Autor baut sein Programm auf den Säulen Entspannung/Meditation/Konzentration, Akupressur, Qigong und Ernährungsempfehlungen auf. Die Lage der Akupunkturpunkte für Selbstmassage ist gut beschrieben und bebildert. Die diätetischen Tipps sind mit einigem »Fachchinesisch« gewürzt, das für LeserInnen ohne Vorkenntnisse eher schwer verdaulich sein dürfte. Aber zumindest öffnet es das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Ernährung und Rückenschmerz aus Sicht der TCM. Die Qigong-Übungen sind durchgängig anschaulich beschrieben und bebildert, so dass ich sie durchaus nachvollziehbar fand. Ob das für AnfängerInnen und gar für Menschen mit Bewegungseinschränkungen und Schmerzen ebenso gilt, bleibt wie immer eine offene Frage.
Sehr deutlich zeigt Frank Seefelder auf, dass Probleme, die auf den alltäglichen Lebensstil zurückgehen, nur durch Veränderung der Gewohnheiten und konsequentes Training zu beeinflussen sind. So macht es Sinn, dass das Buch am Ende für jede Problematik einen zweiwöchigen Übungsplan anbietet, mit Raum für eine eigenverantwortliche Gestaltung des Programms: Die LeserInnen werden angeregt, sich für ihren eigenen Therapieplan in jedem Feld – Qigong, Entspannung, Akupressur – jeweils zwei bis drei Übungen herauszusuchen. Ein Wochenplan unter dem Motto »Wann haben Sie trainiert?« soll für Motivation und Selbstkontrolle sorgen.