Nils Altner:
Achtsamkeit und Gesundheit. Auf dem Weg zu einer achtsamen Pädagogik
Prolog Verlag 2006, Reihe Bewegungslehre und Bewegungsforschung Band 26, 356 Seiten Pb.
ISBN 3-934575-29-3
Vor dem Hintergrund der immer schlechteren allgemeinen Gesundheit gerade auch bei Kindern erscheint es sinnvoll und notwendig, pädagogische Einrichtungen gesundheitsfördernd zu gestalten und das schließt auch die Beziehungen unter den Menschen ein. Nils Altner hat in seiner Doktorarbeit untersucht, wie sich Methoden der Achtsamkeitsschulung in diesem Zusammenhang auswirken können. Als Beispiele zieht er die stille Meditation, Hatha Yoga und Qigong heran sowie die Mindfulness-based Stress Reduction.
Die Arbeit ist in drei große Bereiche gegliedert. Der erste Teil führt in Theorie und Praxis von Achtsamkeit, die pädagogisch relevanten Aspekte von Gesundheit sowie Achtsamkeit als Gesundheitsressource bei Erwachsenen ein. Teil zwei thematisiert die Gesundheitsrisiken bei Kindern und Jugendlichen, den Einfluss der Schule auf die Gesundheit von SchülerInnen und LehrerInnen sowie die Achtsamkeits-praxis mit Schulkindern. Im dritten Teil geht der Autor auf die Bedeutung von Achtsamkeit für die Persönlichkeitsentwicklung von SchülerInnen und PädagogInnen ein. Als Pädagoge richtet sich sein Interesse vor allem auf das Entwicklungs- und Bildungspotenzial, das er in der Förderung von Achtsamkeit sieht und das weit über eine direkte Verbesserung der Gesundheit hinausweist.
Das Buch bietet eine Fülle von Informationen zum Thema Achtsamkeit und einen Überblick über die zahlreichen Forschungen, die zu einzelnen Bereichen durchgeführt wurden. Obwohl als Dissertation geschrieben, ist es gut zu lesen und durch die detaillierte Gliederung sehr übersichtlich.
Es überrascht nicht, dass Nils Altner an vielen Beispielen die positive Wirkungen von Achtsamkeitsschulung aufzeigen kann. Er weist jedoch in seinem Fazit darauf hin, dass es ihm nicht um deren Instrumentalisierung für bestimmte Zwecke geht: »So haben wir Achtsamkeit unter den Aspekten von vier Fähigkeiten betrachtet, die in ihrer Gesamtheit eine bestimmte Lebenshaltung beschreiben. Diese Fähigkeiten betreffen das bewusste Richten und Verweilen-Lassen der Aufmerksamkeit, die sinnliche und wache Präsenz des Bewusstseins im gegenwärtigen Moment, die selbstreferenzielle Wahrnehmung des eigenen Daseins sowie die Fähigkeit, dem Wahrgenommenen mit liebevoller Achtung begegnen zu können. Achtsam Sein lässt sich als eine Haltung zum Leben beschreiben, deren Wert in sich selbst liegt und die zu den Stärken gehört, die Menschen in ihrem Leben entwickeln können.«