Laoshi´s Legacy

 

TQJ 1/2019

Rezensent:
Helmut Oberlack

Jan Kauskas: »Laoshis ́s Legacy – Emergence from Shadow«
Via Media Publishing 2018, englisch, 320 Seiten, TB, ca. € 13,
ISBN 978-1718644885

Das zweite Buch von Jan Kauskas setzt da ein, wo sein erstes aufhörte. 2014 erschien »Laoshi. Tai Chi, Teachers, and Pursuit of Principle« (s. Rezension im TQJ 4/2014 oder auf www.tqj.de), die fiktive Geschichte eines Taiji-Lernenden. Jan Kauskas erzählt darin, womit ein Schüler beim Lernen konfrontiert wird, wobei es weniger um eine Form oder die Technik geht als um das Drumherum.

Nun, im zweiten Buch, wird aus dem Lernenden ein Lehrender. Jan Kauskas übernimmt nach und nach mehr Unterricht in der Schule seines Laoshi, der sich vom Unterrichten zurückzieht. Und nun geht es um die Themen, die für Unterrichtende wichtig sind, Themen, die mitunter auch im ersten Buch auftraten, nur jetzt aus anderer Perspektive.

Auch in diesem Buch verwendet Jan Kauskas die Ich-Perspektive, aus der er die zahlreichen Probleme und Erfahrungen, mit denen jemand, der mit dem Unterrichten beginnt, zu tun hat, erzählt. Immer wieder geht es um die Selbsterkenntnis und um den Weg, den ein Taiji-Übender, der er natürlich auch als Unterrichtender bleibt, zu gehen hat. Von seinem Lehrer hat er sich nicht gelöst, es gibt noch die »Senior class«, in der er noch Schüler sein darf, und es gibt weiterhin wie im ersten Buch den sehr engen persönlichen Kontakt zum Laoshi, mit dem er seine Erfahrungen und Probleme besprechen kann. Das Buch endet, wie sollte es anders sein, mit dem Kapitel »Final Lesson«, dem Sterben von Laoshi.

Natürlich ist es hilfreich, das erste Buch zu kennen, aber nicht unbedingt notwendig. Man kann auch so in die Geschichte vom Lehrer und seinem Schüler einsteigen und findet wiederum viel Stoff zum Nachdenken und zur Selbstreflexion, gerade für Fortgeschrittene und Lehrende.