TQJ 02/2001

Rezensent:
Helmut Oberlack:

Ronnie Robinson
The Chi Kung Way to Health and Vitality

Beckmann Visual Publishing 1999, Video, 56 Minuten

Der bekannte schottische Taiji- und Qigong-Lehrer Ronnie Robinson hat auf Wunsch seiner SchülerInnen ein Video produziert, auf dem er die weitverbreiteten »18 Bewegungen Taiji-Qigong« zeigt. Das Video richtet sich in erster Linie an AnfängerInnen und an Übende, die für zu Hause eine Erinnerungshilfe haben möchten. Dementsprechend gibt es keine tiefgründigen und detaillierten Erklärungen, was Qigong ist und wie die 18 Bewegungen auszuführen sind. Stattdessen beschränkt sich der Autor auf wesentliche Hinweise zur Wirkungsweise der 18 Bewegungen und deren Bewegungsausführung.
Erfreulicherweise betont er dabei deutlich die Wichtigkeit des richtigen Standes (Beziehung zwischen Knie und Fuß), der Bewegung aus dem Körperzentrum und des sanften und natürlichen Bewegungsflusses. Er selbst geht bei den Bewegungen recht tief in die Knie, so tief, wie ich es niemandem zu Beginn empfehlen würde, allerdings weist er des Öfteren darauf hin, dass man nur so tief gehen sollte, wie man es als angenehm empfindet. Bei einigen Bewegungen führt er recht verständlich häufig auftretende Fehler vor.
Das Video ist unterteilt in mehrere Abschnitte, in denen Ronnie Robinson zuerst alleine einige Bewegungen vormacht und erläutert – dabei wird manchmal die Perspektive gewechselt, um Erklärungen besser zu veranschaulichen – und anschließend in einer anderen Umgebung mit seiner Gruppe übt. So werden die einzelnen Figuren zweimal gezeigt und erklärt. Dabei fällt angenehm auf, dass seine Gruppe nicht nur aus Fortgeschrittenen besteht und auch nicht immer synchron ist. Das zeigt die wünschenswerte Alltäglichkeit des Qigong und das Video wirkt so nicht »künstlich«. Dieser Eindruck wird noch dadurch unterstrichen, dass Ronnie Robinson auf »kitschige China-Kleidung« verzichtet und wie seine Gruppe in ganz normaler Straßenkleidung auftritt.
Am Ende zeigt er einige der 18 Bewegungen in einer Büroumgebung und weist dabei auf typische Haltungsprobleme hin. Er erklärt, wie die Qigong-Übungen zur Besserung eingesetzt werden und wie man diese auch im Sitzen ausführen kann (zum Beispiel »Die Brust öffnen«).
Natürlich gibt es einige Bewegungsabläufe, die mir noch nicht bekannt waren, aber es wäre ja auch eine Überraschung, wenn dem nicht so wäre. Bei der Popularität der 18 Bewegungen sind verschiedene Bewegungsausführungen unvermeidlich. Darin besteht der Reiz des Videos für Fortgeschrittene und Unterrichtende, denen die unterschiedlichen Varianten interessante Hinweise für ihre eigene Praxis geben können.