Zuzana Sebková-Thaller
Ich breite mein Lächeln aus – Qigong und MS
(Zu dem Buch sind 4 MCs mit Übungsanleitungen erhältlich)
Hernoul-le-Fin Verlag 1999, 150 Seiten PB, DM 39,-
Zuzana Sebková-Thaller ist Vorsitzende der Deutschen Qigong Gesellschaft, außerdem Mutter von sieben Kindern. Qigong hat sie bereits bei Josefine Zöller, der Pionierin des Qigong in Deutschland, gelernt und bei verschiedenen chinesischen Meistern vertieft. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich hauptsächlich auf Qigong mit Schwangeren, mit Kindern und auf das therapeutische Qigong mit Kranken. Aus jahrelanger Erfahrung mit Multiple-Sklerose-Erkrankten entstand nun ein Buch, das sich hauptsächlich an PatientInnen mit MS oder anderen Autoimmunerkrankungen richtet. Es setzt keine Qigong-Kenntnisse voraus.
»Ich breite mein Lächeln aus« ist nicht nur der Titel des Buches, sondern sehr viel mehr, es ist die Basis aller beschriebenen Qigong-Übungen und vielleicht auch das persönliche Lebensmotto der Autorin. In dem ganzen ausgesprochen liebevoll gestalteten Buch schwingt ein Lächeln mit, in den Zeichnungen, Fotos und im Text, der niemals belehrend ist, sondern behutsam an die Übungen heranführt. Die Sprache ist schlicht und verständlich, dabei bildhaft anschaulich, oft mit Anklängen an Märchen. Der Autorin ist es wichtig, mit Qigong die Übenden nicht in fremde esoterische Gefilde zu entführen, wo sie den Boden unter den Füßen verlieren könnten, sondern sie bewusst zu verwurzeln. Qigong ist für sie keine Methode zur »Bekämpfung« von Krankheiten, sondern führt zur Harmonisierung der Kräfte und Energien, die aus dem Gleichgewicht geraten sind. Qigong soll den Menschen in Kontakt mit sich selbst bringen und ihn seine Ganzheit erfahren lassen, denn Ganzheit heilt.
»Das Innere Lächeln kommt aus der Tiefe des Herzens und ist Ausdruck der Liebe. Ein jedes Herz hat die Fähigkeit zu lächeln. Es hängt von uns ab, ob wir es pflegen oder ob wir es unterdrücken. Wenn wir ihm Achtung schenken, kann sich das Lächeln und mit ihm die innere Wärme in uns ausbreiten. Der ganze Körper fühlt sich bejaht und geliebt, jede Zelle öffnet sich und strahlt.«
Wenn wir mit dieser inneren Einstellung nicht nur Qigong üben, sondern auch den Alltag leben, werden wir eventuell sogar Heilung erfahren, auf jeden Fall aber werden wir uns sehr viel besser fühlen und eine andere Lebensqualität erfahren. Das gilt natürlich besonders, jedoch keineswegs ausschließlich für Kranke.
Die von der Autorin vorgestellten Übungen entstammen verschiedenen Traditionen und wurden so ausgewählt, dass sie einfach zu erlernen und auszuführen und gleichzeitig besonders wirkungsvoll sind. Außerdem zeigt Zuzana Sebková-Thaller, wie wir Qigong in den Alltag integrieren können, nicht mehr unterscheiden zwischen Qigong-Üben und Alltag-Leben. Manche Übungen können tagsüber zwischendurch praktiziert werden, andere benötigen etwas mehr Zeit und Raum. Die Übungen aus dem Stillen Qigong können von allen ausgeführt werden, die Übungen in Bewegung können sich PatientInnen mit geringen Bewegungsmöglichkeiten auch einfach vorstellen. Wichtig ist der Autorin die eher spielerische Herangehensweise an das Qigong, ohne den täglichen Zwängen einen weiteren hinzufügen zu wollen: »Haben Sie nie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie nicht üben! Lächeln Sie darüber!«
Das Buch wurde zwar aus der Arbeit mit kranken Menschen entwickelt und die Übungen sind speziell für Kranke ausgewählt worden, sie sind jedoch ebenfalls sehr gut für gesunde Menschen geeignet. Die klare Sprache und die ausführliche Beschreibung der Übungen machen das Buch empfehlenswert für Qigong-AnfängerInnen. Aber auch mich als Qigong-Lehrerin hat das Buch inspiriert, weil es einen lebendigen Weg aufzeigt, wie Qigong von westlichen Menschen genutzt werden kann.