Gerhard Milbrat:
Himmel – Erde – Mensch – Einführung in die Alchemie des Qigong
Lotus Press 2010, Pb, 228 Seiten, 21,80 Eur [D]/21,80 Eur[A]
ISBN 978-3-935367-70-7
»Alchemie«, dieses Umwandeln von Einfachem in Gold, hat immer etwas Geheimnisvolles und Unglaubwürdiges. Nun gibt es beim Qigong eine innere Alchemie, die auch etwas umwandelt. Zwar erhält der innere Alchemist kein Gold, aber schon etwas Wertvolles. Gerhard Milbrat behandelt dieses Thema angenehm »unaufgeregt und normal«. Von Anfang an macht er deutlich, dass die Alchemie des Qigong keine geheimnisvolle Zauberei für ein Leben im Kloster ist, sondern dass sie für alle Menschen zugänglich ist und mit regelmäßigem Üben und dem Beachten von wesentlichen Prinzipien des Qigong zu tun hat, nicht mehr und auch nicht weniger.
Im ersten Teil des Buches erläutert Gerhard Milbrat die theoretischen Grundlagen. Dabei bringt er sowohl traditionelles chinesisches Wissen als auch moderne wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen. Im Mittelpunkt dieser Betrachtung stehen immer der Mensch und seine Verantwortung für sein Leben. Es gelingt ihm in diesem Teil immer wieder, direkt auf den Punkt zu kommen und nur das Wesentliche darzustellen, so dass dieser Teil trotz seines großen Umfangs nie unnötig ausschweifend wird.
Im praktischen Teil legt Gerhard Milbrat viel Wert auf die korrekte Ausführung der Übungen. Er stellt zwar einige vor, aus dem Jinggong und dem Donggong sowie mehr experimentelle zur Vorbereitung, die er als gute Übungen für den alchemistischen Weg kennt. Aber er betont auch, dass andere Übungen genauso wirkungsvoll sein können. Die Beschreibungen und Erklärungen der Übungen sind knapp und präzise und kommen oft ohne Abbildungen aus. Sie enthalten außerdem die Zielsetzungen und Hinweise, worauf besonders zu achten sei. In diesem Teil geht der Autor auch auf verschiedene Aspekte des Übens ein und beschreibt die acht Stufen der inneren Alchemie, die zu durchlaufen sind.
Fazit: Dieses Buch setzt einige Qigong-Erfahrung voraus, um auch einen wirklichen Gewinn zu erhalten. Es ist überaus erfreulich, wie Gerhard Milbrat dieses Thema sehr erdverbunden und praxisorientiert angeht. Da stören auch die kleinen Pannen beim Lektorat nicht ernsthaft.