TQJ 2/2017

Rezensentin:
Dietlind Zimmermann

-> Qigong-Bücher

 

 

Dorothea Hampel / Kerstin Hille:
Tiger Bo geht nach China
Selbstverlag 2016, 28 Seiten, Buch mit A3 Plakat, € 15
Direktvertrieb über www.personaqigong.de

Es gibt immer noch wenig Anregung dafür, wie man Qigong kindgerecht anbieten kann. Dorothea Hampel, Qigong-Lehrerin aus Berlin, hat zusammen mit der Illustratorin Kerstin Hille ein Büchlein herausgebracht, das eine Mischung aus Kindergeschichte, Bilderbuch, Einführung ins Thema und Ermunterung zum Selbstüben ist.

Erzählt wird die Geschichte von Tiger Bo aus einem Tigerschutzgebiet in Indien, der zu einer Tierkonferenz nach China aufbricht. Man könnte auch sagen, die Geschichte „von einem der auszog …“ Eine klassische Initiationsgeschichte. Sehr nett. Nachdem er bis „ins Tal der Yaks“ gekommen ist, entdeckt er andere Tiger, chinesische Tiger. Und die machen merkwürdige Übungen. Er wird ihr Gast und lernt von ihnen: zu stehen wie ein Baum, die Sonne zu heben und zu senken oder den Berg zu schieben. Und ab da übt er täglich weiter. Auf der Tierkonferenz angekommen, erzählt er von zu Hause, aber auch von seinen Reiseerlebnissen und macht mit den anderen Tieren in den Kongresspausen Qigong-Übungen.

Dorothea Hampel hat in der Geschichte Übungen aus dem System des Qigong Yangsheng umgesetzt. Einige haben dabei ihren ursprünglichen Namen mehr oder weniger behalten („Tiger Bo sitzt wie eine Glocke“) – andere scheinen mir für den Tiger fantasievoll angepasst („Tiger Bo stürmt aus der Höhle“). Die Buntstiftzeichnungen sind ansprechend und kindgerecht, die Geschichte ist es auch – und zugleich wird ein wenig Hintergrundwissen leicht verständlich vermittelt.

Weder Buch noch Plakat (Farbkopie A3 mit zehn Tigerfiguren und Übungsnamen) enthalten Übungsbeschreibungen. Ziel scheint zu sein, Kinder zum Qigong-Üben zu inspirieren. Besonders, wenn Kinder schon mal Erwachsene beim Üben beobachtet haben, ist dies Buch sicher eine gute Heranführung ans Thema. Wer entsprechende Übungen mit Kindern umsetzen möchte, kann die Geschichte und das Büchlein vielleicht auch als Anregung für einen Projekttag „Qigong mit Kindern“ nehmen.