TQJ 4/2017

Rezensentin:
Dietlind Zimmermann

Bettina Rinderle:
Und zwischendurch Qigong! 30 einfache Übungen für mehr Konzentration im Grundschulunterricht
AOL 2016, Schulbuch geheftet, 72 Seiten, € 17,45
ISBN 978-3-403-10413-1,
ebook (PDF) € 13,99

AOL ist ein Schulbuchverlag. Die Autorin ist Fachfrau zum Thema Schule: Bettina Rinderle war lange Vertrauenslehrerin, ebenso Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und ist Autorin zahlreicher Methodik-Bücher, von Lesekompetenz bis zum von ihr entwickelten »FRESCH«-Konzept. Außerdem hat sie Qigong erlernt bei Li Zhi-Chang. Ihr Qigong-Büchlein mutet wie ein DIN A5 Schulheft an und soll sicher auch daran erinnern. Es kommt mit wenigen und einfachen Erklärungen aus und ist ganz auf den praktischen Einsatz im Unterricht ausgerichtet. Tatsächlich finde ich es für diesen Zweck sehr gelungen.

In Vorwort und Einführung erklärt sie mit wenigen Worten Herkunft und Nutzen von Qigong. Besonders sympathisch finde ich, dass sie gleich dort zwei Übungen zum Mitmachen beschreibt (»Lächeln mit dem Herzen« und »Lichtdusche«) und so KollegInnen ermuntert zu spüren, warum diese Übungen einfach und wirkungsvoll sind.

Sie beschreibt Qigong ausdrücklich als Selbsthilfe-Programm – es geht darum, dass Kinder lernen, sich selbst Gutes zu tun. Und weist darauf hin, dass Partnerübungen (Massagen) das Klassenklima verbessern können. Unter der Überschrift »Die Übungen einführen« gibt sie Tipps, wie man nicht nur die Übungen, sondern auch das Buch gut einsetzen kann.

Dann folgen auf jeweils zwei gegenüberliegenden Seiten 30 Übungen. Links eine sehr kindgerechte und doch informative Beschreibung der Übung und ihrer möglichen Wirkung, rechts eine kindlich wirkende Zeichnung, die ein Kind oder Kinder bei der Ausführung zeigt – ein bisschen wie eine schnell an die Tafel geworfene Illustration. Nett.

Die Autorin gibt den Tipp, diese Seiten zu kopieren, zu laminieren und gegebenenfalls als Kärtchen auf verschiedene Weise im Unterricht einzusetzen. Außerdem befindet sich am Ende eine Seite, ebenfalls zum Kopieren, die sie »Mein Qigong Tagebuch« genannt hat. Hier können Kinder eintragen, wann sie welche Übung gemacht haben, und anhand von verschiedenen Emojis markieren, wie ihnen die Übung gefallen hat.

Die Übungen selbst sind – angemessen für das Grundschulalter – sehr einfach gehalten. So sind zum Beispiel bei den Massagen alle Bereiche als einzelne Übung aufgeführt. Aber auch die »Lichtdusche« oder das »Gehen wie ein Kranich« sind dabei sowie diverse Fingerspiele. Letztere sind gut am Platz auszuführen und ideal zur Konzentrationsförderung zwischendurch.

Qigong-Praktizierende, die als LehrerIn arbeiten, finden hier eine gute Hilfe, um Übungen im Unterricht zu integrieren und damit Kindern Qigong nahezubringen. Dann mal los …