TQJ 02/2010

Rezensent:
Helmut Oberlack

Jörn Erkau:
yoga music

Hamburg 2009, CD, 69 min.

Jan Leminsky, der Inhaber der »Wu Wei Schule für Tai Chi und Qi Gong« in Hamburg, hat jahrelang gerne die Musik von Oliver Shanti & friends in seinem Unterricht verwendet. Als er das nicht mehr moralisch rechtfertigen konnte, machte er sich auf die Suche nach anderer Musik. Nach einer Zeit der vergeblichen Suche erzählte er dem Hamburger Musiker Jörn Erkau von seinem Problem und bat ihn eine CD zu komponieren.

Herausgekommen ist »yoga music«, die Jörn Erkau auch alleine eingespielt hat. Sie soll aber trotz – oder wegen – des Namens für alle Methoden, die Stress reduzieren, verwendet werden können, so auch Qigong und Taijiquan. Dieses steht im recht spartanischen, englischsprachigen Booklet ausdrücklich. Das glaube ich gerne, sind doch die Kompositionen im bewährten und oft verwendeten Muster gehalten: Grundlage sind langgezogene »Keyboard-Wellen«, zu denen dann Samples von anderen Instrumente und Geräuschen der Natur hinzugemischt werden.

Die CD ist durchgängig gut hörbar, mitunter konnte ich während des Übens die Stücke nicht unterscheiden. Erfreulicherweise haben die fünf Stücke eine Länge zwischen zehn und 16 Minuten. So ist es meistens möglich, einen Durchlauf einer Taiji-Form ohne einen Liedwechsel zu machen (von den Langformen mal abgesehen). Und auch für die meisten Qigong-Übungen sollte es reichen.

Mein Favorit ist das Stück »deep inside«, bei dem die auf den »Wellen« liegende Percussion mich sanft und stetig vorangetrieben hat, ohne dabei das Tempo zu sehr anzuziehen. Andere Stücke wie zum Beispiel das letzte »at home« waren mir zu unruhig und kamen auch in meinen beiden Testgruppen recht unterschiedlich an. Aber so ist es halt: Manchen gefällt die Musik, anderen nicht.