Dr. Johann Bölts war einer der bekanntesten Vertreter des Qigong in Deutschland, dem immer die Integration von Qigong in unsere westliche Gesellschaft wichtig war. Er war ein Pionier des Qigong bei der Integration von Qigong in die Wissenschaft. Seit 1990 leitete er an der Universität Oldenburg das Projekt Traditionelle chinesische Heilmethoden und Heilkonzepte (PTCH) und zusammen mit Prof. Wilfried Belschner entwickelte er das Kontaktstudium Qigong, das auch Nicht-Akademiker*innen die Möglichkeit bot, an der Universität Oldenburg eine Ausbildung zum/r Qigong-Übungsleiter*in zu machen. Zudem engagierte er sich bei der Curriculumentwicklung für Qualifizierungen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement, zur Regenerationskompetenz und zur Burn-out-Prophylaxe. 1998 veranstaltete er an der Uni Oldenburg die 3. Deutschen Qigong-Tage.
Er war auch einer der ersten, die das Daoyin Yangsheng Gong in Deutschland populär machten, und gab 1988 das »Aktiv-Poster« der AOK mit den acht Übungen des Gesundheitsschützenden Qigong, dargestellt von Prof. Ding Hongyu, heraus.
Von 2002 bis 2013 war Johann Bölts Vorsitzender einer Kommission der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), die die Qigong-Qualifizierungen von Qigong-Unterrichtenden überprüfte. Er war Autor von mehreren Büchern zu Qigong, unter anderem »Heilung mit Energie«, das im Herder Verlag mit insgesamt acht Auflagen erschienen ist.
Am 13. Oktober 2019 ist Johann Bölts in Oldenburg im Alter von 68 Jahren verstorben. Mit seinem Tod verliert das Qigong in Deutschland einen seiner engagiertesten Fürsprecher. Die von ihm gegründete und geleitete Qigong Fachgesellschaft wird seine Arbeit fortführen. Das TQJ dankt Johann für sein Wirken um das Qigong. Unsere Anteilnahme gilt seinen Angehörigen.
Das TQJ veröffentlichte ein Interview mit Johann Bölts in der Ausgabe 4/2012. Es ist nachzulesen unter: https://tqj.de/wp-content/uploads/2017/06/tqj-online_interview-Boelts-412.pdf