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Yin und Yang im Großen und Kleinen
Eine kommentierte Übersetzung des Lingbaobifa, Kapitel 1
Von Johannes Falkenburg
Das Lingbaobifa ist ein daoistischer Klassiker, in dem ein zehnstufiger Kultivierungsprozess beschrieben wird, der den in der Natur zu beobachtenden kosmischen Abläufen entspricht. Im ersten Kapitel geht es dabei um die Wechselwirkungen von Yin und Yang im Laufe der Jahres- und Tageszeiten sowie im menschlichen Körper. Johannes Falkenburg hat den Text auf der Basis seiner Erfahrungen mit dem Chen-Stil Taijiquan übersetzt und stellt Verbindungen zwischen der daoistischen Übungspraxis der inneren Alchemie und der Taijiquan-Übungspraxis her.

»Rück-Sicht und Rück-Halt« 
Mingmen wahrnehmend ansteuern und Erlebensräume öffnen
Von Dietlind Zimmermann
Wenn wir eine entspannte und starke Mitte entwickeln wollen, sind daran alle Strukturen im Bauchraum und auch in dessen »Rückseite«, im unteren Rücken beteiligt. Dietlind Zimmermann erläutert die Bedeutung des Mingmen-Bereichs für einen ausbalancierten Beckenraum, eine gute Zentrierung und eine entspannt aufgerichtete Haltung und stellt Übungen vor, mit denen wir in diesen Bereich hineinspüren und lösen können.

Taiji Zhihui – Die Weisheit des Taijiquan
Von Yang Jianchao
Taijiquan ist aus der chinesischen Kultur entstanden und verkörpert viele ihrer wesentlichen Aspekte wie das Zusammenwirken von Yin und Yang, die Bedeutung der goldenen Mitte und der inneren Ruhe. Yang Jianchao erläutert diese zentralen Aspekte, durch die das Taijiquan gleich welcher Stilrichtung uns einerseits der chinesischen Kultur näher bringt und die ihrerseits die besondere Weisheit des Taijiquan darstellen.

Sich dem Ursprungsgeist öffnen 
Die stillen Übungen des Bafanhuangong, Teil 2
Von Walter Gutheinz
Am Beispiel des Fanhuangong hat Walter Gutheinz in der letzten Ausgabe das Zusammenspiel von bewegtem und stillem Qigong-Üben beschrieben, die ersten Stufen auf dem Weg, sich über fortschreitende Atemtechnik und ein allmähliches Beruhigen der Gedanken und Emotionen dem Ursprungsgeist anzunähern. Im zweiten Teil geht er auf die fortgeschrittenen Stufen »Ursprung des Himmels« und »Das klare Yang« ein, wenn der Geist zur Ruhe kommt und klar wird wie der immerwährende wolkenlose Himmel. Das zeigt sich in langsamen Thetawellen, aus denen Spitzen von Gammawellen herausragen können, die mit Einsichten einhergehen etwa in die Non-Dualität und auch in die Vergänglichkeit aller Dinge. Dabei hebt der Autor hervor, dass die letzte Stufe des »erwachten Bewusstseins« oder des Alleinsseins nur erfahren, aber nicht willentlich erarbeitet werden kann.

Das Geheimnis der Quadrate und Kreise
Prinzipien des He-Stil Taijiquan und seine Wirkung
Von Lin Li
Der aus dem Zhaobao Taijiquan hervorgegangene He-Stil gehört in der VR China zu den großen Taiji-Stilen, ist aber bei uns noch relativ unbekannt. Lin Li gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte dieses Stils und seine spezifischen Anforderungen, die besonders durch die kreisförmige Bewegungsweise zum Ausdruck kommen.

 

»Lebendig werden. Lebendig sein«
28. Österreichische Qigong-Tage online vom 21. bis 23. Mai 2021
2020 fielen die in Kooperation mit der Deutschen Qigong Gesellschaft geplanten 28. Österreichischen Qigong-Tage der ersten Corona-Welle zum Opfer. In der Österreichischen Qigong Gesellschaft, die ein sehr spirituelles Qigong pflegt, gab es lange Skepsis gegenüber Online-Qigong-Unterricht. Nach einigem Zögern öffnete man sich für digitale Formate in den Ausbildungen und die Erfahrungen ermutigten, den Kongress nicht ein zweites Mal zu verschieben, sondern ihn für den virtuellen Raum umzugestalten. Dietlind Zimmermann fand, wie wohl die Mehrheit der Teilnehmer*innen: Es hat sich gelohnt.

»Rückenwind – gestärkt durch Qigong, 68 Taiji Quan und Yi Quan«
15. IQTÖ-Tage online vom 30. April bis 2. Mai 2021
Das im Zweijahresrhythmus stattfindende Treffen der Interessenvertretung der Qigong-, Taiji Quan- und Yi Quan-Lehrenden Österreich (IQTÖ) wurde in diesem Jahr online abgehalten und auch von vornherein so geplant. Almut Schmitz fand, dass die sorgfältige Vorbereitung über die ganze Veranstaltung zu spüren war und ein herzliches Zusammenkommen, Lernen und Üben ermöglichte.

 

Rezensionen
Bernadette Gera: Die heilende Kraft des stillen Stehens
Michael DeMarco (Hrsg.): Tai Chi & the Daoist Spirit
Ernst-Michael Beck/Urs Zimmerli: Das Spiel der Fünf Tiere
Wenche Jin/Katharina Waibel: Abnehmen mit Qigong

Kurskalender

Branchenbuch

Impressum

Zur Sprache gebracht: Lockerungsübungen
Kolumne von Dietlind Zimmermann

TQJ 3/2021
August – Oktober 2021

Das Video zum Heft
Dietlind Zimmermann:
Rück-Sicht und Rück-Halt

Autorin
Lin Li

Autor
Walter Gutheinz

Autor
Yang Jianchao

Redakteurin
Dietlind Zimmermann

Autor
Johannes Falkenburg

Traditionell wird in Guangfu, Yongnian, morgens und abends auf der Stadtmauer Taijiquan geübt.

Unter dem Panzer der Schildkröte verbirgt sich symbolhaft der Ursprungsgeist, das »Wahre Wissen«.

Mingmen ist in der chinesischen Medizin ein umfassendes Konzept, ähnlich wie der Dreierwärmer, mit verschiedenen Beschreibungen seiner Lage.

»Folge dem Auf und Ab. Hand und Fuß sind in Harmonie und wenn sich die Beine bewegen, muss zwischen leer und voll unterschieden werden. ›Leer‹ bedeutet keine Kraft, und ›voll‹ besitzt nicht die gesamte Energie (Yin-Yang). Man wartet ab, ergreift die Gelegenheit, der Vorteil wird kommen, der Rückzug wird folgen, leicht und beweglich, Unterstützung von allen Seiten.«

Die vier daoistischen Tiere – Drache, Tiger, Phoenix, Schildkröte – symbolisieren jeweils bestimmte Zustände und Aufgaben des Shen/Geistes.

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Diese 24 Jahreseinteilungen als 24 Wirbel sind auch bildlich zu finden im Xiuzhentu, einem daoistischen Diagramm aus vermutlich dem frühen 19. Jahrhundert.

Die fünf Elemente und die acht Trigramme finden sich im Körper während der Taijiquan-Bewegungen wieder.

Taiji-Statuen in Chenjiagou. Fotograf: Frank Kaminsky