TQJ 3/2017

Inhaltsverzeichnis

 

Editorial

Aktuelles

Veranstaltungskalender


Sich im Mysterium nähren  – Yin-orientierte Qigong-Praxis

Von Stefanie Champa Lanz
Auch wenn wir im Qigong in der Regel nach einem harmonischen Verhältnis von Yin und Yang streben, hat doch meistens die Yang-Seite, das aktive Tun, die Oberhand. Sich ganz den passiven Yin-Kräften anzuvertrauen ist vielen unheimlich und fremd. Stefanie Champa Lanz stellt anhand von Übungsbeispielen eine Yin-orientierte Qigong-Praxis vor und ermuntert dazu, sich auf diese neue und sehr tief gehende Erfahrung einzulassen. Durch das Nichttun tritt das Sein an sich in den Vordergrund, Identifizierungen können sich lösen, die Verbindung mit dem eigenen tiefen Lebensimpuls wird gestärkt.

Taiji-Üben geht überall – auch beim Training im Fitness-Studio

Von Dietlind Zimmermann mit Heidi Grissmer
Taijiquan ist als Kampf- und Bewegungskunst der körperliche Ausdruck bestimmter Prinzipien, die sich in allen Lebensbereichen wieder nden. Daher lassen sie sich auch außerhalb des eigentlichen Taiji-Trainings üben und vertiefen. Dietlind Zimmermann sieht darin einen vielversprechenden Weg, um der weit verbreiteten Haltung, dass man zum selbstständigen Üben leider nicht die Zeit findet, entgegenzuwirken. Mit der entsprechend ausgerichteten Aufmerksamkeit lassen sich zum Beispiel Wartesituationen oder jede Gelegenheit, bei der wir etwas heben oder tragen, als Übungszeit nutzen. Heidi Grissmer beschreibt, wie sie das Training im Fitness-Studio nach Taiji-Prinzipien gestaltet und dadurch auf vielfältige Weise profitiert.
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Feuer und Wasser – auf Herz und Nieren geprüft
Von Claudius Loga
Ausgehend von Yin und Yang sowie dem Modell der fünf Wandlungsphasen beschreibt Claudius Loga die Eigenschaften von Feuer und Wasser als universellen Urkräften, die sich auf verschiedene Weise im menschlichen Körper manifestieren. Auf der Organebene werden sie durch Herz und Nieren repräsentiert, wobei letztere als Wasserorgane dem Körper eine grundlegende Yin-Kraft sichern, das Herz hingegen als feuriger Rhythmusgeber fungiert.

Freude am Üben wecken  – Qigong mit Senioren
Von Gisela Binde

Qigong-Unterricht mit SeniorInnen hat sich zu einem eigenen Themenfeld entwickelt. Gisela Binde, die seit etwa acht Jahren Seniorengruppen leitet, stellt auf der Basis ihrer eigenen Erfahrungen einige Punkte vor, die sie beim Unterricht mit älteren Menschen als besonders wichtig erfahren hat, die jedoch großenteils auch auf den Umgang mit anderen Gruppen übertragbar sind. Dazu gehören insbesondere eine geduldige, ermutigende und wertschätzende Haltung der Lehrkraft sowie eine zielgruppenorientierte Vermittlung der einzelnen Übungen. Gisela Binde betont, dass bei entsprechender Anleitung durchaus auch Menschen in fortgeschrittenem Alter komplexe Bewegungsabläufe lernen können.

»Bevor du mit der Taiji-Form beginnst, musst du Tanzen lernen«
Interview mit Chungliang Al Huang
Im April feierte Chungliang Al Huang, der als Taiji-Lehrer und »Taiji-Tänzer« die Entwicklung des Taijiquan im deutschsprachigen Raum seit bald 40 Jahren mit geprägt hat, im Rahmen eines Workshops im schweizerischen Winthertur seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass hat Christel Sperlich mit ihm über seine Auffassung von Taijiquan gesprochen, das er als »Tanz des Lebens« versteht mit der Natur als Meister. Das Üben einer Form sieht er zwar als notwendige Grundlage, betont aber, dass es wichtig sei, auch darüber hinauszugehen und zu einem freien Ausdruck der eigenen Natur zu finden.

 

EVENTS

»Creativity and Diversity«
11th International Conference on Daoist Studies 17. bis 20. Mai 2017 in Nanterre, Paris (F)
Seit 2003 wird alle ein bis zwei Jahre eine internationale Konferenz aus- gerichtet, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Erforschung und Anwen- dung des Daoismus sowie dessen Wahrnehmung weltweit voranzubringen. In diesem Jahr fand sie in der Universität in Nanterre bei Paris statt, OrganisatorInnen waren Adeline Herrou, Georges Favraud und Livia Kohn. Unter dem Motto »Creativity and Diversity« lag der Schwerpunkt der Vorträge und Workshops auf der künstlerischen und sonstigen Umsetzung der daoistischen Weltsicht. Markus Maria Wagner ließ sich von der spannenden Themenvielfalt inspirieren.

25. Österreichische Qigong-Tage
19. bis 21. Mai 2017 in Goldegg (A)
26 Jahre ist die Österreichische Qigong Gesellschaft (ÖQGG) alt und bereits 25-mal hat sie Qigong-Tage veranstaltet, damit sind die Österreichischen Qigong-Tage die älteste regelmäßige Qigong-Veranstaltung, zumindest in Europa. Das 25-jährige Jubiläum war für TQJ-Herausgeber Helmut Oberlack Grund genug, sich auf den Weg nach Österreich zu machen.

13. IQTÖ-Tage: »Bewegung in Ruhe – Ruhe in Bewegung«
19. bis 21. Mai 2017 in Linz (A)
Im Mai feierte die Interessenvertretung der Qigong-, Taiji Quan und Yiquan-Lehrenden Österreichs im Rahmen der 13. IQTÖ-Tage ihr 20-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass war auch Almut Schmitz eingeladen, die den fachlichen Austausch und die entspannte, freundschaftliche Atmosphäre genoss.


Branchenbuch

Kurskalender

Rezensionen

Kunst

Zur Sprache gebracht: Natur und Technik
Kolumne von Dietlind Zimmermann

 

TQJ 3/2017
August – Oktober 2017

Titelfoto von Almut Schmitz, aufgenommen bei den IQTÖ-Tagen 2017: Katrin Daliot (www.katrindaliot.com)