TQJ 3/2012

Inhaltsverzeichnis

Schluss mit dem Wettlaufen! – Eine Liebeserklärung an den Taiji-Tanz
Von Alena Maria Schneider
Was macht den Zauber der Taiji-Bewegungen aus, der uns immer wieder dabeibleiben lässt? Alena Maria Schneider ist ihm nachgegangen und beschreibt, woraus jenseits von gesundheitlichem Nutzen oder philosophischem Interesse die tief greifenden Wirkungen des Taijiquan auf den Menschen erwachsen. Vertrauensvolles Entspannen in eine geerdete Haltung, harmonisch fließende Bewegungen, die eine Erfahrung der Verbundenheit ermöglichen, wache Selbstvergessenheit und Achtsamkeit sind dabei wesentliche Aspekte. Das stete Gleichgewicht von Yin und Yang, das es uns erlaubt, die Anstrengung loszulassen, bietet ein Gegenbild zum Yang-betonten Zeitgeist, der enormen Druck und letztlich Erschöpfung erzeugt.

Die aufgehende Knospe – Die acht Außergewöhnlichen Meridiane in der Kunst des Stillen Stehens
Von Peter den Dekker
Die acht Außergewöhnlichen Meridiane spielen im Qigong zwar eine wichtige Rolle, auf welche Weise das geschieht, bleibt jedoch häufig unklar. Peter den Dekker hat auf der Basis seiner Kenntnisse und Erfahrungen als Akupunktur- und Shiatsutherapeut die Erfahrung gemacht, dass er einerseits durch das Zhanzhuang Qigong ein tieferes Verständnis der Außergewöhnlichen Meridiane erlangt hat und andererseits diese durch die Praxis des Stehens aktiviert. Die spezielle Haltung stimuliert die Öffnungspunkte der Außergewöhnlichen Meridiane an den Händen und Füßen. Da keine Bewegung stattfindet, die Qi verbrauchen würde, können beim Stehen die Energiereserven aufgefüllt werden.

Sieben Sterne – Eine Suche nach Bedeutung
Von Yürgen Oster
Die »Sieben Sterne«, das Sternbild Großer Wagen, ist eine Figur, die im Daoismus eine bedeutende Rolle spielt und auch im Taijiquan und im Qigong immer wieder auftaucht. Die Bedeutung, die ihm zukommt, bleibt dabei in der Regel offen. Yürgen Oster ist dem nachgegangen und hat verschiedene chinesische Lehrer sowie eine daoistische Schamanin nach den »Sieben Sternen des nördlichen Scheffels« befragt, die am nördlichen Himmel stehen. Dieser wiederum wird mit dem Kriegerischen assoziiert und vom mystischen Krieger Zhen Wu beherrscht. Eine weitere Verbindung besteht zu Dou Mu, der kämpferischen Mutter, einer der höchsten daoistischen Gottheiten, die ihre Macht auf der kosmischen Ebene durch die sieben Sterne manifestiert.

Qigong Yangsheng – Qigong als ein Weg der Lebenspflege
Von Ursula Rimbach
Der Begriff Yangsheng, der in den Traditionen des Qigong eine wesentliche Rolle spielt, umschreibt den Aspekt, mit dem wir Westler uns vielleicht am schwersten tun, nämlich die ganzheitliche Pflege unseres Lebens. Ursula Rimbach zeigt an Beispielen, dass hier eben nicht ein zielgerichtetes Üben »um zu …« gemeint ist, sondern eine ausdauernde Fürsorge, eine Lebens-einstellung, die das Leben zur Kunst werden lässt.

Die Bedeutung des Wassers – Daoistische Hintergründe zur Übungspraxis von Taijiquan und Qigong
Von Shen Xijing
Sowohl im Qigong als auch im Taijiquan wird das Wasser gerne als Bild herangezogen, um bestimmte Qualitäten zu verdeutlichen. Wie sich diese Qualitäten im Üben tatsächlich darstellen und welche Wichtigkeit ihnen in der daoistischen Tradition zukommt, beschreibt Shen Xijing im Folgenden. Auch hier zeigt sich die fundamentale Bedeutung von Yin und Yang – Wasser repräsentiert beides auf extreme Weise.
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Zuowang und Taijiquan – Sitzende Meditation zur Vertiefung bewegter Meditation
Von Klemens J. P. Speer
Taijiquan als »Meditation in Bewegung« wird traditionell häufig mit sitzender Meditation verbunden. Klemens Speer hat sich eingehend mit den Entwicklungsstufen beider Übungswege befasst und plädiert dafür, ihre gegenseitigen Ergänzungsmöglichkeiten stärker zu nutzen. Dabei fördert das Taijiquan mehr die körperliche und die energetische Entwicklung, während die Sitzmeditation vor allem auf die geistige Entwicklung gerichtet ist. Beide Wege können sich durch die unterschiedliche Herangehensweise bei gemeinsamer Ausrichtung auf die Einheit mit dem Dao gegenseitig unterstützen.

 

Event: Tyrolean Tai Chi Chuan Festival
22. bis 24. Juli 2012 in Meran (I)
Othmar Vigl, ein Schüler von Dan Docherty, hat ein neues Taiji-Treffen ins Leben gerufen, das in diesem Sommer erstmals in Meran stattfand. Nach dem Vorbild bewährter Treffen wurden vormittags Workshops und nachmittags freies Tuishou angeboten. Claudia Sophia Cappel nutzte die Gelegenheit, um ihre Kenntnisse der Taiji-Partnerarbeit aufzufrischen.

Event: German Taijiquan Open
26. Mai 2012 in Hannover (D)
Zum ersten Mal hat das Taijiquan & Qigong Netzwerk Deutschland zu einem Taiji-Turnier eingeladen. Es war das erste Mal in Deutschland, dass eine große, stilunabhängige Taiji-Organisation Deutsche Meisterschaften ins Leben rief. Helmut Oberlack hat diese Premiere besucht.

 

Titelbild: Loni Liebermann

TQJ 3/2012
August – Oktober 2012