TQJ 1/2011

Inhaltsverzeichnis

Dantian-Drehung – Der versteckte Kern des Taijiquan
Von Howard Choy
Das untere Dantian gilt im Taijiquan als Zentrum der Bewegung. Howard Choy beschreibt, dass rotierende Bewegungen des Dantian der entscheidende Ansatz sind, um den gesamten Körper als dynamische Einheit zu bewegen. Das Dantian verbindet dabei den unteren und den oberen Teil des Körpers und leitet die Kraft in die gewünschte Richtung. Im Zusammenspiel mit der Atmung wird das Dantian gestärkt und die Verteilung von Yin und Yang im Körper harmonisiert. Vertikale Drehungen des Dantian fördern den Qi-Fluss im Kleinen und im Großen himmlischen Kreislauf und eine energetische Reinigung.

Koordination und Konzentration fördern
Studie über die Wirkung von Qigong auf die Motorik und Konzentration bei Kindergartenkindern
Von Dr. Elke Opper und Sabine Schreiner
Über die Wirkung von Qigong bei Kindergartenkindern gibt es bisher zwar immer wieder positive Erfahrungen, jedoch kaum wissenschaftliche Untersuchungen. Dr. Elke Opper und Sabine Schreiner haben die Wirkung eines Qigong-Angebots über sechs Wochen auf die Motorik und Konzentration bei Kindergartenkindern getestet. Sie erläutern das Konzept der Studie, den Aufbau der durchgeführten Qigong-Stunden und die Testergebnisse, die zeigen, dass bereits nach sechs Qigong-Stunden eine leichte positive Tendenz auf Konzentrationsfähigkeit und Körperkoordination bei den Kindern erkennbar ist.

Was bewegt den Geist, wenn er zur Ruhe kommt?
Überlegungen zur meditativen Dimension von Taijiquan und Qigong
Von Manfred Folkers
»Den Geist beruhigen« ist ein häufig angeführtes Ziel meditativer Verfahren. Aber was dann? Manfred Folkers geht der Frage nach, wie ein klarer und ruhiger Geist ausgerichtet werden kann. Buddhistische und daoistische Lehren weisen darauf hin, dass es dabei nicht nur um die Überwindung von persönlichem Leid, sondern gleichzeitig um Mitgefühl und Verantwortung für die gesamte Mitwelt geht. Das bedeutet, dass meditative Methoden auch einen wesentlichen Beitrag zum Fortbestand der Menschheit leisten können.

Die Faustkampfkunst nach himmlischen Mustern – Neues zur Geschichte des TaijiquanÜbersetzt, zusammengefasst und editiert von Dr. Hermann Bohn nach dem Original von Wong Yuen-Ming: »Taijiquan: Heavenly Pattern Boxing«
Die Entstehungsgeschichte des Taijiquan ist bis heute umstritten und sorgt insbesondere in seinem Ursprungsland für Diskussionen. Dabei geht es häufig darum, eigene Interessen zu wahren. Um neue Aspekte in diese Auseinandersetzungen zu bringen, hat Wong Yuen-Ming eine Vielzahl von wenig bekannten Quellen studiert und dabei vor allem Belege für Verbindungen zwischen dem Daoisten Zhang Sanfeng und Kampfkünsten, die Vorläufer des heutigen Taijiquan gewesen sein können, sowie für eine schon sehr frühzeitige Verwendung des Taiji-Konzepts in Bezug auf diese Kampfkünste gefunden. Interessant ist auch der Zusammenhang zwischen dem Taiji-Symbol und dem Sternbild des Großen Bären. Dr. Hermann Bohn hat den Artikel, in dem Wong Yuen-Ming seine bisherigen Erkenntnisse veröffentlicht hat, übersetzt und zusammengefasst.

Eine Fülle von Anwendungsbereichen
Berichte aus den Qigong-Arbeitskreisen
Das Treffen der Qigong-Arbeitskreise am Rande der Qigong-Tage ist eine bewährte Tradition: Vor dem offiziellen Beginn der 9. Qigong-Tage in Halle an der Saale im September 2010 trafen sich wieder die Mehrheit der schulübergreifend arbeitenden Arbeitskreise zu professionellem Austausch. Die Vielfalt der Themen, die sich in den Expertenvorträgen finden ließ, passte gut zum Thema der Qigong-Tage – ging es doch neben Qualitätsstandards auch um die Integration von Qigong in Gesellschaft und Beruf. Die Protokolle der Treffen vom 24. September 2010 geben einen Einblick in die Arbeitsweise der verschiedenen Arbeitskreise.

Achtsamkeit in allem Tun – Interview mit Zhang Xiao Ping
Von Piet Haeuser
Zhang Xiao Ping, der seit zwanzig Jahren in Wien Taijiquan, Qigong und Wushu unterrichtet, begann als Jugendlicher seine Laufbahn mit intensivem Wushu-Training. Im Interview mit Piet Haeuser erzählt er von den traditionellen Trainingsmethoden und wie er durch das Interesse von europäischen Gästen an seiner Universität dazu kam, sich intensiver mit dem bis dahin belächelten Taijiquan zu beschäftigen. Sein Weg von der äußeren Kampfkunst zur inneren Arbeit ließ ihn tief in die buddhistische Lehre eintauchen, die seine Arbeit und seine gesamte Lebensweise prägt. Seine heutige Hauptpraxis ist das Duft-Qigong aus buddhistischer Tradition.

 

Event: 14. Tuishou-Treffen »An den Ufern des Rheins«
13. Juni 2010 in Waldkirch bei Freiburg (D)
In der Grenzregion von Frankreich, der Schweiz und Deutschland gibt es seit längerem ein Tuishou-Treffen, das jedes Jahr von einer anderen Schule organisiert wird. Ursprünglich ins Leben gerufen von Song Arun, François Schossler und Duc Lai Tran und inspiriert vom Recontres Jasnières fand es im letzten Jahr in Waldkirch bei Freiburg statt. Michael Konarkowski war einer der Gastgeber und freute sich über die Vielfalt unter den Teilnehmenden.

Event: 20 Jahre Deutsche Qigong Gesellschaft
19. bis 21.11.2010 in Weimar (D)
Mit einem sehr lebendigen, freudigen und gut besuchten Wochenende feierte die Deutsche Qigong Gesellschaft im November ihr 20-jähriges Bestehen. Als besonderer Gast war Prof. Cong Yongchun nach 13 Jahren eigens für dieses Jubiläum nach Deutschland gekommen. Ralf Jakob berichtet über die Jubiläumsfeierlichkeiten.

Event: Dritte Weltmeisterschaft für Taijiquan
2./3. November 2010 in Taizhong, Taiwan, R. o. C.
Der Taiwanische Zweig der Welt-Föderation Taijiquan und die Nationale Taijiquan-Föderation Taiwans richteten im November die dritte Weltmeisterschaft für Taijiquan aus. Diese zweijährig ausgetragene Meisterschaft bildet die Fortsetzung des früher bekannten internationalen Chung Hwa Cups. Der in Taiwan ansässige Dr. Hermann Bohn war beeindruckt von der großen Vielfalt, die hier gezeigt wurde.
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Titelfoto: Loni Liebermann

TQJ 1/2011
Februar – April 2011