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Editorial
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Lernen durch widerstreitende Kräfte
– Partnerübungen im Qigong
Von Claudia Bartels
Traditionell wird im Qigong in aller Regel allein geübt, manche Unterrichtende integrieren Massagen als gegenseitige Partnerübung. Das Üben zu zweit kann jedoch hilfreich sein, um ein besseres Gefühl für den eigenen Stand zu bekommen und Qigong-Bewegungen in ihrer Ausrichtung besser zu
verstehen. Claudia Bartels hat ihre Erfahrungen aus dem Taijiquan genutzt, um systematisch Partnerübungen in den Qigong-Unterricht zu integrieren. Sie stellt an Beispielen dar, wie eine zweite Person, meist durch wohldosierten Widerstand, darin unterstützen kann, die Kraftlinien einer Bewegung deutlicher wahrzunehmen und die Ausführung daran auszurichten. Beide Beteiligten können dadurch in einen intensiven Kontakt treten, ihre Achtsamkeit schulen und ein tieferes Verständnis der Übung erreichen.
»Empty your cup …«
Gleich und doch nicht gleich – der Schlangenstil der Ip-Familie
Von Sascha Krysztofiak
Nachdem wir in der letzten Ausgabe mit dem Kleinen Rahmen nach Yang Shaohou eine Version des Yang-Stils präsentiert haben, die sich sehr deutlich von der bekannteren Form nach Yang Chengfu unterscheidet, stellt Sascha Krysztofiak diesmal eine Yang-Stil-Form vor, deren Besonderheiten vor allem in der innerkörperlichen Bewegungsdynamik zu finden sind. Obgleich er vom äußeren Formablauf her mit der klassischen Form übereinstimmt, erfordert der Schlangenstil eine ganz neue Herangehensweise. Er bedarf großer Beweglichkeit der Wirbelsäule sowie im gesamten Rumpf, um die Bewegungen »schlangenartig« ausführen zu können, und setzt dazu auch spezifische Übungen ein, die spezielle Muskelgruppen ansprechen. Es wird eine durchgehende Gewichtsverteilung von 100 zu 0 angestrebt. Der Schlangenstil wurde von Yang Shouzhong an Ip Tai Tak weitergegeben, und von diesem wiederum an Bob Boyd, der den Auftrag erhielt, diese bis dahin nur im engsten Familienkreis tradierte Form öffentlich zu unterrichten.
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»Taijiquan ist keine altertümliche Antiquität« –
Interview mit Li Deyin
Von Ronnie Robinson
Li Deyin stammt aus einer traditionellen Kampfkunstfamilie und hat 40 Jahre lang hauptberuflich an der Renmin Universität in Beijing Taijiquan unterrichtet. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen sprach er im Interview mit Ronnie Robinson über das Training bei seinem Großvater, die
Unterschiede zwischen Chen-Stil Taijiquan und den anderen traditionellen Stilen sowie zwischen traditionellem und modernem Taijiquan und über die verschiedenen Ausrichtungen, mit denen heutzutage in China Taijiquan unterrichtet wird.
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Qigong und Psyche
Von Zheng Buyin und Carsten Meyer
Zur gesundheitsfördernden Wirkung des Qigong gehört auch ein stärkender und heilsamer Einfluss auf die Psyche. Auf der Basis von Erfahrungen von Qigong-Meistern und Ergebnissen aus empirischen neuropsychologischen Studien erläutern Zheng Buyin und Carsten Meyer, auf welche Weise Qigong das seelische Gleichgewicht unterstützen kann. Eine besondere Bedeutung hat dabei, dass Qigong als »Selbstübung« die Selbstwahrnehmung und den inneren Antrieb fördert.
Sich ausdehnen in die Einheit –
Die Wandlungsphase Feuer
Von Joachim Stuhlmacher
Nachdem Ursula Rimbach in der letzten Ausgabe eine allgemeine Einführung zu den fünf Wandlungsphasen gegeben hat, werden wir in einer fünfteiligen Serie genauer auf die einzelnen Wandlungsphasen eingehen. Passend zum Sommer beginnt Joachim Stuhlmacher mit dem Feuer, das nach seinem Verständnis der Inbegriff von Synthese, Synergie und dem Streben nach Einheit ist. Über die völlige Ausdehnung führt es in den Rückzug nach innen und zur Öffnung des Herzens. Im Ausdehnen und Sich-Offenbaren einerseits und der Hingabe und der absoluten Stille andererseits zeigen sich seine Yang- und Yin-Aspekte. Durch die Erfahrung der Einheit mit allem kann die Angst vor dem Alleinsein beziehungsweise dem Tod überwunden und die Verbindung zu allen anderen Lebewesen gestärkt werden.
Feuer – der Treibstoff für unser Leben
Von Ursula Rimbach
Auch Ursula Rimbach sieht einen wesentlichen Aspekt des Feuers in der Öffnung des Herzens. Liebe, Freude, Mitgefühl, Verständnis und Vergebung sind Qualitäten, die aus dem Herzen kommen und die das Herz nähren. Gleichzeitig verbindet das Herz als Sitz des Shen mit dem »Himmel« – sofern wir es leer werden lassen dafür. Qigong kann uns diese kosmische Verbindung immer wieder bewusst machen.
Serie: Der Anfang
Von Wang Ning
Der Anfang wird in der chinesischen Schrift durch vielerlei Bilder dargestellt – Geburt, Kopf, Quelle, Morgenlicht, Osten, Frühling, Wurzel, das Öffnen einer Tür und anderes mehr. Den eigentlichen Anfang bildet die Eins, die wiede-rum als Beginn des Universums gleichzeitig das Ganze beinhaltet. Als waagerechte Linie hat sie zwei Enden, die gleichermaßen Anfang und Ende sein können.
Event: 9. Internationales Symposium für Daoyin Yangsheng Gong
28. bis 30. November 2008 in Porto (Portugal)
Im Auftrag der Beijinger Sportuniversität wurde nach 2005 zum zweiten Mal ein internationales Symposium für Daoyin Yangsheng Gong nach Portugal vergeben. Unter der Leitung von Paulo Araujo wurde diese Veranstaltung vom 28. bis 30. November 2008 von der Daoyin Association Portugal gemeinsam mit der She-Si Kungfu Association Porto ausgerichtet. Bei der Großveranstaltung war auch der Begründer dieses Qigong-Systems, Professor Zhang Guangde, anwesend. Martin Pendzialek, selbst Ausbilder für Daoyin Yangsheng Gong, war mit einer Gruppe aus Deutschland angereist.
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Titelfoto: Helge Schramm